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Kinder-Uni 2012

Der Ring des Feuers und schwimmende Steine

Auftakt der Göttinger Kinder-Uni: Prof. Gerhard Wörner erklärt den Vulkanismus

VON SEBASTIAN WELS (Göttinger Tageblatt)

Göttingen. Seine Freunde haben ihn auserkoren, mitzuschreiben. Yannick Brennecke ist mit vier von ihnen schon öfter hier gewesen. Auch dieses mal ist der Saal gut gefüllt. 324 Anmeldungen gab es zum Thema "Sind Vulkane Klimakiller?" Dieser Frage will Prof. Gerhard Wörner von der Fakultät für Geowissenschaften und Geographie in der ersten Vorlesung des 18. Semesters der Kinder-Uni nachgehen.


Der Begriff Vulkan leitet sich laut Wörner von der italienischen Insel Vulcano ab. In der römischen Mythologie galt diese Insel als die Schmiede des' Vulcanus, dem römischen Gott des Feuers. Dass Vulkane viel mit Feuer zu tun haben, wissen die Kinder bereits. Dass es einen ganzen Ring des Feuers im pazifischen Ozean gibt, bisher noch nicht.

"Da, wo die Platten der Erde aneinander reiben, gibt es eine erhöhte vulkanische Aktivität", erklärt Wörner. Wie schnell diese Platten sich bewegen, möchte Fabian' wissen. "So schnell wie unsere Fingernägel wachsen", klärt ihn Wörner auf.

Die Bilder, die Wörner nun zeigt, beeindrucken. Bilder, die den Vulkan Mount St. Helenes zeigen. Einen Tag vor dem Ausbruch und kurz danach. "Warum rennen die nicht weg?", fragt Paula, angesichts eines Bildes, auf dem Menschen in unmittelbarer Nähe eines Lavastromes zu sehen sind. "Die Lava fließt so langsam, da kann man danebenstehen", antwortet Wörner.

Eine Sammlung von abgekühlten Lavasteinen hat Wörner ebenfalls mitgebracht. Liv Gretha und Paul Rafael werden als Assistenten hinzugezogen, um die Lavasteine in ein Becken mit Wasser zu legen. Zum Erstaunen der Kinder schwimmen die Steine. "Das liegt an dem vielen Gas, Kohlendioxid, das in den Lavasteinen eingeschlossen ist. Sogar brennen können diese Steine."

"Durch einen Vulkanausbruch wird auch eine große Menge an Kohlendioxid in die Atmosphäre abgegeben", erklärt Wörner. Yannick, der Schriftführer, schaut nach rechts zu seinen Freunden. "Atmo-was?" Diese zucken nur mit den Schultern.

"Würde es kein Kohlendioxid mehr in der Atmosphäre geben, würde sich die Erde sehr stark abkühlen. Ein Schneeball Erde wäre die Folge. Dies gab es schon einmal vor vielen hundert Millionen Jahren. Einzig die Vulkane konnten die Erde wieder auftauen. Nur die unbedachte und massive Abgabe von Kohlendioxid in kurzer Zeit verändere das Klima", erläutert Wörner. Yannik schreibt mit. Mittlerweile auf das fünfte Blatt: "Wir sind die Klimakiller, nicht die Vulkane."

"Diese riesige Rauchwolke fand ich super"

Ich fand toll, dass Steine schwimmen können. Das hätte ich nie gedacht", sagt Fabian Büchling. Der Achtjährige gehört zu der Gruppe, die heute Yannik Buchwald als Schriftführer bei der Kinder-Uni ausgewählt hat.

Ihren Freund Christopher Schultz haben sie das erste Mal mitgenommen. "Ich finde Vulkane total interessant", erklärt er, "darum bin ich heute mitgekommen." Dass Vulkansteine brennen können, hatte er sich gedacht. "Die sind ja aus glühender Lava, wenn die aus dem Vulkan kommen." Es war sein erster Besuch bei der Kinder-Uni, aber wiederkommen würde er gerne. "Schon mindestens 50-mal", antwortet Finn Manegold auf die Frage, wie oft er schon bei Veranstaltungen der Kinder-Uni war. "Naja, das ist wohl ein bisschen viel", relativiert er seine Aussage. Er fand gut, dass Vulkane keine Klimakiller sind.

"Diese riesige Rauchwolke fand ich super." David Kurth war beeindruckt von dem Video eines Vulkanausbruchs. "In der Schule müssen wir ruhig sein, hier dürfen wir auf dem Tisch trommeln." Das finde er gut. Sein Bruder Finn kann ihm da nur zustimmen. sw

 

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