Geologische Gesellschaft der USA vergibt Preis an Wörner Göttingen.
Göttingen: Der Geologe Gerhard Wörner von der Universität Göttingen erhält als erster Nicht-US-Amerikaner den "Distinguished Geologie Career Award" der Geological Society of America (GSA). Der Wissenschaftler von der Fakultät für Geowissenschaften und Geographie wird mit dem GSA Award 2013 für seine herausragenden Beiträge in den Forschungsfeldern Mineralogie, Geochemie, Gesteinskunde und Vulkanologie, geehrt. Die Auszeichnung wird Prof. Wörner im Rahmen des GSA-Jahrestreffens im Oktober in Denver übergeben.
Arbeits- und Forschungsgebiete von Wörner sind Studien zur Vulkanologie und die Genese von Magmen in der Eifel, Mittelamerika, Kamtschatka und in der Antarktis. Die Gebirgskette der Hohen Anden und deren teils aktive Vulkane sind sein wichtigstes Arbeitsfeld. Dort hat er die Entwicklung der Magmen bis kurz vor ihrer Eruption aus kleinsten magmatischen Kristallen in Millimetergröße rekonstruiert und die zeitliche und räumliche Entwicklung des Vulkanismus über viele Millionen Jahren und die gesamte Gebirgskette der Anden verfolgt. Darüber hinaus betreibt er in den Anden interdisziplinäre Studien zur geodynamischen Entwicklung des Gebirges und entschlüsselt die Prozesse zur Hebung, Erosion, Klima- und Landschaftsentwicklung, die immer wieder von vulkanischen Ereignissen unterbrochen werden. Es sind diese thematische Breite, umfassende Sicht auf die geologischen Prozesse und die geländebezogenen Studien, die die Stärke seiner Forschungsarbeiten ausmachen, heißt es in der Begründung der GSA.
Wörner, Jahrgang 1952, begann seine Forschungsarbeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Bochum. Hier habilitierte er 1988 in den Fächern Geologie und Mineralogie. Von 1988 bis 1993 arbeitete er als Heisenbergstipendiat und als Vertreter einer Professur an der Universität Mainz. Seit 1993 hat Wörner eine Professur für Geochemie an der Universität Göttingen inne. Der Geowissenschaftler wurde 1997 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet und ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.
Quelle: Göttinger Tageblatt vom 15. Mai 2013 / Seite 22