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Dr. Gerald Hartmann

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Wissenschaftlicher Lebenslauf

Nach meinem Chemie-Studium fertigte ich 1982 unter der Anleitung von Prof. Dr. G. Schwedt am Institut für Anorganische Chemie der Georg-August Universität Göttingen meine Diplomarbeit auf dem Gebiet der Analytischen Chemie an. Sie hatte das umweltrelevante Thema: "Entwicklung eines teilautomatisierten Analysensystems zur photometrischen Bestimmung von Cadmium in Wässern". Nach dem Wechsel an das Geochemische Institut der Universität Göttingen 1983 arbeitete ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter unter der Anleitung von Prof. Dr. K. H. Wedepohl auf dem Gebiet der Analytischen Geochemie. Meine Doktorarbeit hatte das Thema: " Analysen von Peridotiteinschlüssen in Basalten auf chemische Hauptkomponenten und inkompatible und volatile Spurenlemente".

Für die Realisierung dieser und späterer Arbeiten war der intensive Einsatz nahezu aller am Geochemischen Institut verfügbaren analytischen Methoden notwendig. Als langjähriger Leiter des Röntgenlabors bin ich vertraut mit der Röntgenfluoreszenz- und der Elektronenstrahl-Mikrosonden-Analytik. Multielementanalytik habe ich betrieben mit der ICP-Massenspektrometrie, aber auch mit der Emissionsspektralanalyse mit Plasmaanregung und der Neutronen-Aktivierungsanalyse. Auch wurden für die Untersuchungen von mir die Atom-Absorptions-Spektrometrie, die UV-VIS-Spektralphotometrie und verschiedene F-, C-, S-, H2O-Elementaranalysatoren eingesetzt. Seit 1997 leite ich neben dem Röntgenfluoreszenzlabor das isotopischengeochemische Reinluftlabor für die Bestimmung der Sr-, Nd- und Pb-Isotope.

Nach der Promotion 1986 wurden von mir in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. K. H. Wedepohl wissenschaftliche Arbeiten durchgeführt, in denen ich mich intensiver mit der Zusammensetzung des subkontinentalen lithosphärischen Erdmantels und der Asthenosphäre beschäftigte. Schwerpunkte lagen in den Untersuchungen von mantelgebundenen Prozessen, wie den verschiedenen Partialschmelzprozessen und den Erscheinungsformen der Metasomatose. Diese Prozesse wurden zunächst am Beispiel von Spinell-Xenolithen in den tertiären Alkalibasalten der Hessischen Senke untersucht und später am Harzburgit-Komplex von Finero in der Ivrea-Zone (Nord-Italien) fortgesetzt. Aus diesen Untersuchungen ergaben sich Hinweise auf die Zusammensetzung von metasomatischen Phasen und ihren Ursprung. 
Die chemische und mineralogische Zusammensetzung der subkontinentalen Lithosphäre wurde mittels häufiger Spinell-Xenolithe weltweiter Herkunft abgeschätzt.

Die Untersuchungen der orogenen Tektonite von Balmuccia und Baldissero in Nord-Italien lieferten Informationen auf die Zusammensetzung der Asthenosphäre. Diese fertilen Peridotite wurden benutzt um mittels verschiedener Modelle die Zusammensetzung des primitiven Erdmantels abzuschätzen.

In den Jahren von 1992 bis 1996 habe ich mich dann mit den Häufigkeiten und der Verteilung der Platin-Gruppenelemente (PGE) und des Goldes im Erdmantel und der Erdkruste sowie dem geochemischen Verhalten dieser Elementgruppe bei Mantel-gebundenen und magmatischen Prozessen beschäftigt. Die Edelmetalle wurden mittels ICP-Massenspektrometers, nach vorhergehender Nickelsulfid-Extraktion und Tellur-Mitfällung, bestimmt. Die Untersuchungen wurden durchgeführt an einer Vielzahl von Peridotit-Tektoniten der Ivrea-Zone, Peridotit-Xenolithen verschiedener Lokalitäten von vier Kontinenten, mit unterschiedlicher Verarmung und metasomatischer Überprägung. Um Aussagen zum geochemischen Verhalten dieser Elemente bei den verschiedenen Partilschmelzprozessen machen zu können, wurden primäre MORB-Gläser und tertiäre Basalte des Intraplatten-Vulkanismus der Hessischen Senke analysiert.
Exemplarisch wurden die PGE und das Au in häufigen Gesteinen der kontinentalen Kruste, wie Tonschiefern, Grauwacken und verschiedenen Granitoiden, bestimmt. 

Weiterhin konnte ich durch die Zusammenarbeit mit Prof. Dr. S. S. Hafner und seinen Mitarbeitern des Instituts für Mineralogie der Universität Marburg die wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen magmatischen und insbesondere metasomatischen Prozessen, dem PGE-Bestand und dem Redox-Zustand des oberen Erdmantels untersuchen.

Neben diesen Arbeiten habe ich an einer Vielzahl von interdiziplinären Untersuchungen auf dem Gebiet der Archäometrie in einer interdiziplinären Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. K. H. Wedepohl mitgewirkt, die sich schwerpunktmäßig mit der chemischen und technologischen Entwicklung des Glases seit der Antike beschäftigt. Eigene Beiträge zur Chemie und Technologie, besonders der antiken und spätmittelalterlichen Gläser, wurden veröffentlicht.

Gegenwärtig leite ich am GZG, Abteilung Geochemie, in der Arbeitgruppe von Prof. Dr. G. Wörner neben dem Röntgenfluoreszenzlabor das isotopengeochemische Reinluftlabor für die Bestimmung der Sr-, Nd- und Pb-Isotope.

Seit meiner Anstellung als Akad. Rat am Geochemischen Institut im Jahr 1986 habe ich die Aufgabe, Studenten des Geowissenschaftlichen Fachbereichs durch verschiedene Lehrveranstaltungen auf dem Gebiet der Analytischen Geochemie auszubilden

 

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