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Staubsauger der Erde

Geochemiker Gerhard Wörner über Bedingungen für intelligentes Leben 

Von Christiane Böhm | 30.01.2014 | Göttinger Tageblatt

Göttingen: Intelligentes Leben gibt es offenbar nur auf der Erde. Wie aber entstehen die Bedingungen, unter denen sich intelligentes Leben entwickeln kann? Darüber sprach der Göttinger Geochemiker und Vulkanforscher Prof. Gerhard Wörner beim XLab-Science-Festival in seinem Vortrag „Planetare Parameter für Intelligenz: der Thermostat der Erde“.

„Wasser ist die elementare Substanz“, erklärt Wörner, und es müsse über einen sehr langen Zeitraum zur Verfügung stehen. Auch die Temperatur spiele natürlich eine Rolle. Auf der Venus etwa sei es zu heiß, auf dem Mars zu kalt. Entscheidend für den Erfolg der Erde sei auch der Mond, der in Bezug auf die Erde relativ groß sei und diese so in ihrer Achsenausrichtung sehr gut „stabilisiert, sie taumelt nicht umher.“ Und Jupiter habe wie ein großer „Gravitationsstaubsauger“ die Erde freigehalten von großen Meteoriten.

 

Wasser sei auf der Erde schon sehr lange vorhanden gewesen. Beweisen ließe  sich dies durch eine bestimmte Art Kissenbasalt, der sich nur unter Wasser bildet, so Wörner. Solche Gesteinsformen könne man in Grönland finden und sie seien rund 3,8 Milliarden Jahre alt. 

Cyanobakterien waren die ersten

Entscheidend für die Entstehung des Lebens seien die Ozeane und Kontinente, die außer der Erde so kein Planet aufweise, erklärt Wörner. Ohne die Ozeane gebe es keine Kontinente und ohne die Kontinente keine Temperaturregelung. Im warmen Wasser der Ozeane sei das Leben entstanden.

Cyanobakterien waren die ersten, die Kohlenstoff in große Mengen von Sauerstoff verwandelt haben(1). Und damit begann das Wachstum der Kontinente. Die frühe Erdkruste bestand nur aus Basalt, damit, so Wörner, wären „aber nur ein paar kleine Inseln entstanden“. 
Die stabilen Krusten der Kontinente aber enthalten viel Sauerstoff(2), ähneln Granit. Auch diese Art der Kruste sei einmalig unter den Planeten

Kommentar und kleine Korrektur (G. Wörner): (1)Cyanobakterien verbrauchen CO2 der Atmosphäre in der Photosynthese um und setzen Sauerstoff frei (sie wandeln den Kohlenstoff nicht in Sauerstoff um...). (2) Sämtliche Silikatgesteine der Erde enthalten viel Sauerstoff (um die 50 Gewichts %) aber dieser Sauerstoff hat nichts mit der Photosynthese zu tun. Sauerstoff ist ein esentialler Bestandteil der aller Steinplaneten.